Tag 10: Turtles und Schietwetter

Tag 10: Turtles und Schietwetter

26. Oktober 2020 Curacao 2020 0

Und wieder runter die schon bekannte Piste. Vorbei am Christoffel- und SheteParc und rein zur Playa Piscada. Ich buchte 2 Liegen und einen Schirm für 2 Gulden und wir richteten uns ein.

Es war ein bedeckter etwas kühlerer Tag. Immer noch warm, aber nicht mehr Sauna.

Rasch richteten wir uns ein. Finja im Sand. Mit beiden Händen im Sand, das Gesicht innerhalb kürzester Zeit paniert, saß mein Kind megaglücklich am Strand.

Achim wollte sich erstmal “akklimatisieren”. Oookaaay… Also dann: Achim und Finja bleiben am Strand und Miriam, Jojo und ich springen erstmal ins Wasser. 5 Minuten später: Mission erfüllt. Schildkröte da. Direkt unter uns!

Man soll sie nicht anfassen – aber – weiß die das auch?? Plötzlich setzt Turtle-Kind unter mir nämlich zum Aufstieg an. Und ich direkt drüber. Von Turtle-Riding war keine Rede!

Gottseidank biegt Mini-Turtle (Die aber schon echt groß ist. Bestimmt 1 Meter…) ab und gleitet elegant an mir vorbei. Puh… Ein bisschen aufregend ist das schon.

So plump Schildkröten ja aussehen mögen – im Wasser sind sie überaus elegant. Es sieht fast aus, als ob sie fliegen… Oder Schweben. Sehr, sehr cool. Und dann hören wir den Turtle Caller über uns: “Waaaaasiiiiii” ruft er und wirft Fischschnipsel ins Wasser.

Plötzlich sind da zwei riesige Mega-Schildkröten, die am Grund um einen Fisch rangeln. Irre. Behäbige, mächtige Viecher. Irgendwo zwischen imposant und elegant. Schwer zu beschreiben. Der Caller ruft ständig seinen langgezogenen Schrei. Meint er vielleicht “Vas y”? Also französisch “Komm her”? Möglich. Ich hab ihn nicht gefragt.

Plötzlich platschen dicke schwere Tropfen auf meinen Rücken. Als ich auftauchte stelle ich fest, dass die Welt draußen fast ebenso nass ist, wie die Welt unter mir. Nur weniger Fische…. (Ach ja… Vor lauter Aufregung über die Turtles vergaß ich zu erwähnen, dass da unten auch noch superviele bunte Fische schwammen.)

Wie auch immer: Ein Unwetter war im Anmarsch. Also… Eigentlich schon da… Klitschnass warteten wir an den Strand, wo wir einen ebenso klitschnassen Achim unterm Sonnenschirm vorfanden. Er hatte, so gut es geht, unsere Sachen darunter gesichert, aber ein Sonnenschirm ist nun mal kein Regenschirm und so wurde doch einiges recht feucht. Finja saß derweil ungerührt in der Hocke am Strand, wühlte mit den Händen im grobkörnigem Sand und ließ sich die dicken, warmen Tropfen aufs UV-Shirt knallen. Basale Stimulation pur.

Irgendwann war aber auch der wämste Regen zu frisch und wir bugsierten sie auf die Liege um sich in ein Handtuch eingewickelt in Papas Arm zu wärmen.

Jonathan und Miriam wärmten sich derweil im wohltemperierten Meer auf… Langsam verschwanden die Touristen, ließen ihre Liegen im Stich und suchten das Weite. Wir überlegten ebenfalls. Die Mission war erfüllt, Miriam und Jojo glücklich. Aber jetzt umziehen? Dann wären wir am Auto wieder klatschnass. Und die trockenen Sachen mitnehmen? Wie sollten wir uns am oder gar im Auto umziehen ohne alles einzuweichen?

Wir beschlossen den Regen abzuwarten. Als Norddeutsche kann uns doch ein warmer Karibik-Regen nicht schocken! Und siehe da… Nachdem der Strand und der Himmel sich gründlich geleert hatten wurde es wieder trocken und die Touristen schwappten von irgendwoher zurück an den Strand.

Die Einheimischen hatten gelassen in Unterständen gewartet oder auch noch eine Runde geschwommen – und solange die nicht flüchten brauchen wir es auch nicht, nahmen wir an.

Das Warten lohnte sich und der Caller trat auch wieder auf seinen Steg, Touristen gesellten sich dazu um von Land aus die Schildkröten zu beobachten. Auch Achim machte sich auf den Weg und konnte sie beobachten.

Später wechselten wir nochmals und ich konnte im Wasser nochmals die Große, aber auch die Kleinere bewundern und ihr sogar nachschwimmen. Sie tauchte auf um Luft zu holen und grub sich dann nach einem Sinkflug im Meeresboden ein um dort geraume Zeit zu bleiben. Ich musste irgendwann zurück zum Strand.

Wir planschten noch mit Finja, die schon längst ins warme Wasser umgezogen war und im seichten Ufer weiterhin mit Sand spielte und sich von den Wellen umspülen ließ.

Nach einer Weile nahm ich sie mit ins tiefere und als wir genug vom Baden hatten ging es zurück zum Platz, wo wir unter allerlei Verrenkungen versuchten wieder in unsere Kleider zu kommen ohne den halben Strand mitzunehmen.

Inzwischen war die nächste Regenfront im Anmarsch und wir saßen gerade glücklich und halbwegs sauber im Wagen als die nächsten schweren Tropfen auf die Windschutzscheibe knallten. Es waren aber nur wenige und so folgten wir bald unverdrossen den Schilden nach “Watamula” einem angeblich spektakulären Naturschauspiel bei dem ein großes Loch im Boden wohl auch Meerwasser ausspuckt.

Unterwegs wandelte sich die “Dirt Road” jedoch zunehmend zur “Mud Road”. In jedem Schlagloch, jeder Senke stand Wasser. War ja genug runtergekommen. Aber wie tief die Löcher unter den Wasserspiegel waren konnten wir nur ahnen. Das wurde langsam zu unberechenbar… Also drehten wir um…. Watamula muss warten bis wir mal wieder kommen….

“Hunger!” tönte es nun von der Rückbank. Nicht Finja, sondern ihre Geschwister brauchten jetzt dringend was Anständiges. Und ich auch. Da wir die Gegend ja inzwischen recht gut kannten, fuhren wir einen ausreichend touristisch anmutenden Imbiss am, denn keines der Kinder mochte mehr aussteigen.

Achim besorgte eine Portion “chicken” für die Kids. “Die Pommes sind okay” konstatieren diese, aber das süß marinierte sehr leckere Huhn war ihnen suspekt. Ich bekam “local fish”, der sich als Mahi Mahi, eine Makrelenart, entpuppte. Dazu gab es einen Hauch Salat, eine große Portion Reis mit Bohnen und eine kleine handvoll Pommes. Soll ich ehrlich sein? Es war sagenhaft lecker. Wirklich gut gewürzt und perfekt gegrillt. Besser als der MahiMahi im Greenhouse vor Kurzem.

Den Weg nach Haus kannte Achim inzwischen auswendig und so kamen wir früh im Resort an, duschten, platschten noch etwas im Pool und spielten dann auf der Terrasse Bonanza….. Ein wunderschöner Tag mit Karibischem Schietwetter ging zu Ende. Morgen lernt Miriam Dank der großzügigen Paten tauchen. Mal sehen wie ihr das gefällt….

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