Tag 12: Therapievideo und Familienschwimmen
Finja war nicht begeistert, als Kati mit ihr im Therapieraum noch arbeiten wollte. „Los geht’s!“ forderte sie. Aber auch wenn Stärken des Willens und Ausdruck von Wünschen und Bedürfnissen erklärtes Ziel der Therapie ist – früher zum Dock gehen bringt ja nix. Ist ja noch kein Delphintrainer da. Und ohne die läuft nun mal gar nix. Also doch Arbeiten.
Heute haben sie einen Delphin gemalt und Finja sollte die Farben auswählen. Sie musste also immer wieder zwischen rot und blau oder blau und rosa wählen. Das scheint dann doch Spaß gemacht zu haben, denn sie kam vergnügt und mit blauen Händen aus dem Therapieraum.
Dann ging es endlich runter. Wie immer wurden die Ablaufkarten auf dem Brett umgelegt. Die Karten sind klassische Metakom-Symbolkarten und der Ablauf ist: Arbeiten-Anzug-Schwimmgürtel-Delphin-Duschen-Anziehen. Jeder Punkt, der erledigt ist wird abgenommen und auf die Rückseite gepappt.
Im Wasser hat es Finja gut gefallen, aber sie war etwas ruhiger. Man merkt, dass sie alles sehr beschäftigt. Vielleicht lag es an der Bootstour am Vortag. Zusätzlich zur Therapie noch 2 Stunden Eindrücke, ständiger Ausgleich der Wellenbewegungen – das kann schon anstrengend sein. Womöglich war Finja deshalb eher unruhig den Tag über.
Nach der Therapie ging es zum Burgeressen an der Poolbar. Sehr, sehr lecker und unsere Lieblings-Servicekraft war wieder mit ihrer guten Laune für uns da. Die Burger waren superlecker und Finja und Jojo bekamen ihre einfach ohne Brot, so dass die beiden auch satt und glücklich wurden.
Bald wurde es Zeit sich für das Familienschwimmen fertig zu machen. Im CDTC – also im therapeutischen Bereich – dürfen nur 3 Leute pro Delphin ins Wasser. Im touristischen Bereich mag das anders sein, aber hier wird immer höchster Wert darauf gelegt, dass es den Delphinen damit auch gut geht und sie sich mit den Gästen in ihrem „Wohnzimmer“ auch wohl fühlen.
Bei Geschwisterkindern darf aber natürlich die ganze Familie mitmachen. Dann kümmern sich eben 2 Delphine um die Badegäste. Bei uns waren es Sami und Kanoa – wir kennen uns ja inzwischen schon ganz gut.
Das Delphinerlebnis zu teilen ist ein wichtiger Aspekt hier. Man möchte es den Familien ermöglichen wirklich nachzuvollziehen, was die Delphinbegegnung mit dem Therapiegast macht, wie der Delphin sich anfühlt und natürlich gemeinsame Erinnerungen schaffen. Finja wurde in dieser Zeit von ihrer Logopädin betreut. So konnten wir alle mit Flossen und Schwimmgürteln ausstaffiert unbesorgt ins Wasser gehen.
Zunächst erklärte uns einer der Therapeuten wo die Streichelzonen sind und wo Delphine nicht von Fremden angefasst werden wollen. (Nicht ins Gesicht fassen! ) Ausserdem bekamen wir eine Einweisung wie das mit dem Schwimmen mit dem Delphin funktioniert: „Wenn er zu schnell wird, nicht versuchen aufzuholen. Dann glaubt er, du willst schneller schwimmen – und das Rennen gewinnst du nicht. Einfach loslassen und warten bis er wiederkommt….“
Ich glaube das ist mit Gelegenheiten und dem Universum ebenso. Wenn man sich zu sehr anstrengen muss um eine Gelegenheit zu ergreifen und hinterherhechelt, dann ist es vielleicht am Klügsten loszulassen und zu warten bis sie wieder vorbeikommt und man bereit ist…. Nun gut.. Soviel zum Philosophischen. Endlich durften wir aufs Dock.
Zunächst haben wir nur die Beine ins Wasser gehalten und die Delphine im Sitzen gestreichelt. Ledrig-kühl, aber doch glatt. Ein wirklich angenehmes Gefühl…. Dann durften wir rein.
Mit am Dock war jemand vom Filmteam und hat erstmal eine Serie von Tricks fotografiert: Dolphin-Kiss, Flossen-Shake, einen Sprung über die Stange und vieles mehr. Gibt sicherlich tolle Fotos.
Dann durften wir mit den Delphinen schwimmen. Das war schon ziemlich cool. Bilder folgen später… Unsere Erfahrungen konnten wir später in unserem Do-it-yourself-VIP&VIB-Programm austauschen. Da corona-bedingt die Aktionen für Eltern und Geschwister reduziert sind, wir uns aber bereits mit einer anderen Familie angefreundet hatten gingen wir zusammen essen.
Bis kurz vor der Ausgangssperre saßen wir 4 Erwachsenen noch zusammen. Die Kids saßen schon längst im Hotel und spielten Bohnanza. Ein rundherum bunter Tag.
Heute habe ich für euch mal fast 12 Minuten gefilmt. Sami und Kanoa begrüßen mich am Anfang, dann kommen Finja und die Therapeuten und ihr könnt mal den Ablauf von Finjas Therapie und Samos Training sehen.
Nehmt euch einen Tee und macht es euch gemütlich. Ihr könnt sehen wie Finja und Kanoa mit dem Ring arbeiten und vielleicht auch erkennen, wie Finja am Dock Karten aussucht.